Flexible Bürokonzepte nur mit Zustimmung
Die Zeiten ändern sich, auch im Büro. Immer mehr Firmen denken an flexible Bürokonzepte. Dabei sollen die Räumlichkeiten den neuen Anforderungen nach gestaltet und eingerichtet werden. Immer häufiger rückt der Blickpunkt für diese Bürokonzepte auch auf sogenannte Großraumbüros, die wieder in den Trend kommen. Doch ohne Zustimmung der Belegschaft lassen sich solche Konzepte nicht verwirklichen. Nur wenn die Mitarbeiter dem neuen Bürokonzept zustimmen, darf das Firmengebäude tatsächlich auch umgebaut werden. Das gilt auch, wenn viele Mitarbeiter bevorzugt und mit Genehmigung/Duldung des Arbeitgebers in ihrem Heimbüro tätig waren. So einfach kann also eine generelle Präsenzpflicht nicht wieder eingeführt werden. Gerade im Punkt Heimbüro, das ebenfalls flexible Bürokonzepte bietet, lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Deutschland und den USA erkennen. Das Heimbüro wird ebenfalls bei uns zum Trend und erweist es sich sowohl für Firmen als auch Mitarbeiter als ein flexibles Instrument, beginnen in den USA die Unternehmen dieses Bürokonzept wieder abzuschaffen. Viel zu groß ist die Gefahr, das Betriebsinterna nach außen dringt.
Bürokonzepte: Büroumbauten scheitern immer häufiger
Während die Unternehmen in den USA nur in den geringsten Fällen die Einverständnis für Bürokonzepte benötigen, ist das bei uns jedoch meistens anders. Immer mehr Firmen spielen mit dem Gedanken, die einst klassischen Büros umzubauen. Ohne die Zustimmung der Mitarbeiter bzw. des Betriebsrats kann das jedoch nicht erfolgen. Es genügt also keinesfalls, wenn die fertigen Pläne für die neuen Bürokonzepte von den Architekten abgesegnet sind. Der Betriebsrat hat immer ein Wort mitzureden. Firmen die eine neue Bürostruktur planen und errichten wollen, sollten deshalb bereits mit der Planung die Mitarbeiter und den Betriebsrat miteinbeziehen.
Kommunikationsfähige Grundrisse als neuer Trend
Überall in Deutschland lässt es sich erkennen. Viele Unternehmen planen neue Bürokonzepte, die vor allem mehr Kommunikation zu lassen, also offener sind, als der bisherige klassische Schnitt. Sinn des Ganzen: Die Leistungsfähigkeit der Angestellten soll verbessert werden. Zugleich, und das ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei den Bürokonzepten, können die Firmen die Fläche besser nutzen.- Also mehr Arbeitsplätze auf der gleichen Fläche verteilen und damit Kosten einsparen. Immerhin sind die Bürokosten praktisch der zweite große Posten nach den Personalkosten. Können durch neue und flexibel Bürokonzepte Flächeneinsparungen erfolgen, bietet das viel Potenzial. Insbesondere der Vergleich mit anderen Staaten in Europa zeigt deutlich, dass wir in Deutschland pro Kopf beinahe die meiste Arbeitsfläche haben. So stehen in Deutschland den Arbeitnehmern im Schnitt 20 m² zur Verfügung. In London hingegen sind es gerade einmal 11 m². Kosten sparen steht bei den neuen Bürokonzepten also als Grundgedanke im Fokus, gefolgt von anderen Aspekten.
Schreibtische teilen …
Neue flexible Bürokonzepte, in denen Mitarbeiter sich einen Arbeitsplatz teilen oder keinen festen, personalisierten mehr haben und dafür teilweise von zuhause aus arbeiten, stoßen nicht überall auf Freude. Besonders bei der Belegschaft. Mit dem neuen Desk-Sharing Bürokonzept lässt sich der Flächenverbrauch massiv senken. Ob das allerdings wirklich die Leistungsfähigkeit erhöht, ist stark umstritten. Grundgedanke für die Bürokonzepte: Die Mitarbeiter sollen 50 Prozent zuhause im Home-Office und somit nur noch 1 – 3 Tage tatsächlich im Unternehmen tätig sein. Die innovativen Konzepte scheitern doch immer häufiger am Betriebsrat, der gegen diese Bürokonzepte sein Votum einlegt. Viele Unternehmen vergessen zudem auch, die Arbeitnehmer zu informieren und zu befragen. Das führt am Ende zur Ablehnung. Sofern flexible Bürokonzepte geplant sind, sollten bereits in der Planungsphase alle Mitarbeiter eingebunden werden. Der Gesetzgeber sagt ganz klar und eindeutig, dass diese informiert werden müssen. Ohne deren Zustimmung gibt es keine neuen Bürokonzepte. Ist erst einmal die Stimmung im Keller, geht es nicht mehr um Attraktivität oder Effizienz der neuen Umsetzung. In diesem Fall geht es nur noch um Ablehnung, egal wie gut auch die Gründe der anderen Seite tatsächlich sind.
Bild: Windwärts Energie/Flickr.