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Dämmungswahn Folge 2

Der Dämmungswahn ist in Deutschland längst Realität. Die Politik fördert die Dämmung mit allen Mitteln. Die Nebenwirkungen werden leise unter den Tisch gekehrt. Nach dem Dämmungswahn fehlt Frischluft. Das Wohlbefinden ist eingeschränkt. Viele bezeichnen die gedämmte Immobilie als ein Leben in einer Plastikfolie. Und tatsächlich ist der Vergleich nach dem Dämmungswahn gar nicht einmal falsch. Die gesamte Bauphysik der Immobilie wird geändert. Bei nicht sanierten Bauobjekten gelangt Frischluft durch Ritzen, undichte Fenster und anderen Möglichkeiten ins Innere. Feuchtigkeit wird ebenso einfach abtransportiert. Nach dem Dämmungswahn weht hingegen kein Lüftchen mehr im Haus. Dadurch ist es notwendiger, viel öfters als zuvor zu lüften. Die Fenster sollten mindestens alle 3 Stunden für 5 – 10 Minuten richtig aufgerissen werden. Besonders schlimm ist es nach dem Dämmungswahn im Sommer. Wenn draußen kaum ein Lüftchen weht, sind die Klagen im Inneren besonders groß. Wer jedoch nicht häufig lüftet, darf sich über gesundheitliche Probleme nicht beschweren. Immerhin steigen in diesem Fall die Schadstoffkonzentrationen (Ausdünstungen von Möbeln, Wandfarben, etc.) hoch an. Wer sich also in den Dämmungswahn begibt, sollte ein Lüftungskonzept nicht vergessen. Doch genau diese Beratung wird bei der Dämmung immer wieder gerne außen vorgelassen.

Dämmungswahn – Lüften oder Sterben?

Doch wer kann und will schon alle 3 Stunden regelmäßig lüften. Das ist eigentlich nicht der Sinn nach einer Dämmung. Denn damit geht auch der Einsparungsvorteil verloren. Wer als weder ständig lüften noch sterben will, kommt nach dem Dämmungswahn nicht um eine automatische Lüftungsanlage herum. Das jedoch treibt die Kosten nach oben. Be- und Entlüftungsanlagen mit direkter Wärmerückgewinnung sind also praktisch schon zwingend erforderlich. Verluste bei der manuellen Lüftung lassen sich damit bis zu 40 Prozent vermeiden. Eine Lüftungsanlage verspricht zudem ein frisches Raumklima und ebenso Schutz der Bausubstanz. Für das Vorhaben stehen unterschiedliche Anlagen nach dem Dämmungswahn zur Verfügung. Je nach Größe, Bedarf und auch Budget sind aber zwischen 10.000 bis 15.000 Euro einzuplanen. Viel Geld für Immobilienbesitzer, die zunächst einmal die Kosten für die Dämmung verdauen müssen. Die Wärmerückgewinnung erfolgt bei den Anlagen über Wärmepumpen. Im besten Fall beträgt die Energieeinsparung um die 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Es dauert also eine ganze Weile, bis sich die zusätzlichen Ausgaben amortisieren. So mal ja auch laufende Kosten entstehen. Wer nach dem Dämmungswahn recht günstig Abhilfe schaffen möchte, kann auf eine Abluftanlage mit einer sogenannten bedarfsgerechten Lüftung setzen. Diese kostet um die 1.800 Euro. 5 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr soll es einsparen. Eine Förderung durch die KfW-Bank ist möglich. Allerdings sind es gerade einmal 5 Prozent, die der Staat beifügt. Maximal 2.500 Euro pro Einheit. Kein wirklicher Gewinn für den Eigenheimbesitzer.

Bild: David Kasparek/Flickr.