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Was beim Baukredit beachten

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Der Weg zum Eigenheim führt in der Regel über einen Baukredit. Seit einigen Jahren sind die Zinsen dabei historisch so tief, das über den Kauf von Eigentum grundsätzlich nachgedacht werden sollte. Die Zinsen beim Baukredit hängen aber nicht nur von der aktuellen Lage ab, sondern des Weiteren von sehr unterschiedlichen Faktoren. Die eigene Bonitätsbeurteilung spielt hierbei einen entscheidenden Faktor. Zusätzlich zur der daraus resultierenden Zinshöhe sollen ebenfalls die Nebenkosten berechnet werden und in welchem Umfang das Darlehen getilgt werden soll und auch kann. Einige wichtige Punkte, die bei einem Baukredit beachtet werden sollten, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Baukredit Tilgen

Auf den Rückzahlungszeitraum wirkt sich der vereinbarte Tilgungssatz aus. Je schneller der Baukredit getilgt wird, desto geringer ist die Laufzeit. Vielfach erweist es sich dabei als Vorteil, in der Anfangszeit eine höhere Tilgung zu wählen, damit ist die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindungsfrist deutlich niedriger. Das macht vor allem in der bereits erwähnten Niedrigzinsphase Sinn. Sollten die Zinsen in einigen Jahren wieder steigen, könn(t)en die Zinsen bei einer späteren Anschlussfinanzierung die Raten erhöhen. In diesem Fall macht sich die geringe Restschuld positiv bemerkbar. Auch das eigene Alter sollte mit Beginn der Kreditaufnahme beachtet werden. Wer bereits das 40. Lebensjahr erreicht hat, sollte damit rechnen, dass in der späteren Rentenphase geringere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Macht ein Vergleich Sinn

Kredit ist nicht gleich Kredit. Wer einen Baukredit abschließen möchte, sollte dieses mit Bedacht machen und sich genügend Zeit nehmen. Ein Vergleich ist tatsächlich auch in der aktuellen Niedrigzinsphase ein entscheidender Vorteil. In der Regel kann dieser ganz diskret im Internet durchgeführt werden. Ein gutes Beispiel ist dafür das Portal , auf dem 24 Stunden am Tag ein entsprechender Vergleich möglich ist. Am Ende strahlen die Augen. Selbst in der Zeit der historisch niedrigen Zinsen, kann es bei den Kreditofferten Unterschiede geben, die sich auf einige Tausend Euro belaufen. Unser Tipp: Bevor ein Baukredit abgeschlossen wir, immer einen Vergleich durchführen.

Niedrigzinsphase optimal nutzen
Um das aktuelle Umfeld der derzeitigen Niedrigzinsen beim Baukredit optimal nutzen zu können, empfehlen sich durchaus längere Zinsbindungszeiten von bis zu 15 Jahren. Dabei sollte ein Tilgungssatz gewählt werden, der höher als 1 Prozent liegt. Grund: Der eigentliche Aufpreis für die Zinssicherheit ist durch die Niedrigzinsen derzeit sehr gering. Wie hoch der Tilgungssatz (z.B. 1,6 oder 2,3 %) ausfällt, hängt dabei von den individuellen finanziellen Möglichkeiten ab. Hier ist jedoch besonders wichtig, den eigenen Rahmen nicht gänzlich auszulasten. Es sollte immer genügend Freiraum für Notlagen oder anstehende Renovierungen sowie Rücklagen erfolgen.

Änderung Tilgungsrate
In der Regel ist es aber auch kein Problem, die Tilgungsrate mitten in der Laufzeit anzupassen. Viele Baukredite zeigen sich hierbei recht flexibel und ermöglichen eine entsprechende Anpassung. Die meisten Kreditgeber offerieren zunächst eine Tilgung von 1 Prozent, die dann nach Absprache variieren kann. In den flexiblen Baukrediten ist oft eine bestimmte Anzahl von Änderungen enthalten. Aber Vorsicht: Einige Banken offerieren dieses auch gegen ein Entgelt. Hinterfragen Sie daher bereits vor dem Abschluss eine Anpassung der Tilgungsraten!

Welche Kostenfallen gibt es

Folgende Kostenfallen sollten Sie bei einem Baukredit vermeiden. Denken Sie bei der Finanzierung immer an ausreichend Eigenkapital. Auch wenn die derzeitigen Niedrigzinsen reizen und einige Angebote auf nur geringes Eigenkapital ausgelegt sind, sollten Sie dennoch immer eine Faustformel beachten: Mindestens ¼ der Gesamtkosten sollte aus Eigenkapital bestritten werden. Gute Kreditzinsen werden in der Regel nur offeriert, wenn die Beleihungsgrenze bei einer Bau-Finanzierung maximal 60 Prozent beträgt. Bei einem höheren Baukredit kann es zu teuren Zinsaufschlägen kommen. Ausnahme: Nur beim Bauspardarlehen ist unter Umständen eine Beleihung bis zu 80 Prozent möglich.

Ein ganz großes Problem beim Baukredit ist, dass der Bedarf regelmäßig unterschätzt wird. Schließlich fehlt die Erfahrung und nicht jeden Tag wird ein Eigenheim gekauft oder gebaut. Wer sich dabei verschätzt, muss anschließend oft zu einer teuren Nebenfinanzierung greifen. Doch auch bei einer zu hohen Summe kann es teuer werden. So verlangen Banken für nicht ausbezahlte Kredite in der Regel eine Nichtabnahmeentschädigung. Ermitteln Sie also in Ruhe den tatsächlichen Finanzbedarf. Externe Fachleute können dabei oft behilflich sein.

Eigene Muskelkraft
Besonders groß ist das Risiko, bei der Kalkulation der eigenen Muskelkraft. Wer beim Eigenheim mitanpacken will, überschätzt diese häufig. Dadurch wird der Bau letztlich nicht günstiger, sondern sogar teurer. Unser Tipp: Informieren Sie sich bei anderen Bauherren und deren Erfahrungen. Jede zeitliche Verzögerung bei der eigenen Muskelkraft sorgt für höhere Kosten.

Zinsen nicht gleich Zinsen
Gerne werden die Soll- mit den Effektivzinsen verwechselt. Das kann teuer werden. Aussagekräftig ist grundsätzlich nur der Effektivzins, also die tatsächlichen Zinsen. Machen Sie bitte nie den Fehler, den Effektivzins eines Angebotes mit den Sollzinsen anderer Offerten zu vergleichen. Der Unterschied macht den Preis aus: Im Sollzins sind die Gebühren noch nicht enthalten! Dadurch ist er natürlich auch deutlich günstiger.

Unbedingt an di Reserven denken

Bereits angesprochen hatten wir die Rücklagen. Oft werden diese aber unterschätzt. Renovierungen und Sanierungen sind zum Beispiel bei älteren Häusern an der Tagesordnung. Auch für spätere Aufwendungen in diesem Bereich sollte monatlich eine Rücklage aufgebaut werden. Zudem kann eine plötzliche Reparatur am Auto oder eine kaputte Waschmaschine den monatlichen Budgetplan sprengen. Planen Sie diese Faktoren immer vor dem Abschluss eines Baukredits ein. Für spätere Modernisierungen kann zum Beispiel ein externer Bausparvertrag sinnvoll sein. Experten raten hierbei zu einer Bausparsumme, die in etwa 10 – 20 Prozent des Verkehrswertes der Immobilie ausmacht.

Fazit am Ende
Ein Baukredit ist nicht nur eine reine finanzielle Angelegenheit, sondern auch eine psychologische. Besprechen Sie in aller Ruhe mit Ihrem Partner, welche Einschränkungen zu befürchten sind und welche Risiken existieren. Wer sich für einen Baukredit entscheidet, beeinflusst damit das weitere Leben für einige Jahrzehnte. Beachtet werden sollten hierbei auch berufliche Veränderungen. Insbesondere bei der monatlichen Belastung. Was heute noch großzügig ausgelegt werden kann, hat sich vielleicht in einigen Jahren zum Gegenteil geändert. Flexibilität ist bei einem Baukredit eine weitere Komponente, die Betonung finden sollte. Hierunter fällt zum Beispiel die bereits angesprochene Änderung der Tilgungsraten, die ein kostenloser Bestandteil des Vertragswerkes sein sollte.

 

Bild: Scott Weir-flickr.