B-Lage im Visier der Profianleger
Die B-Lage gehört zu dem neuen Fokus der Profianleger. Die Immobilenpreise sind in den Provinzen noch deutlich geringer und bieten Potenzial. Das Angebot in den Top-Lagen wird immer geringer und vor allem teurer. Ein Grund, warum Investoren nun direkt auf die B-Lage in den mittelgroßen Städten ausweichen. Hier bewegen sich die Immobilenpreise langsamer. Bis jetzt. Städte wie Darmstadt mit gerade einmal 150.000 Einwohner sind dabei bevorzugt. Sie bieten eine gute Infrastruktur und sind eben die typischen mittelgroßen deutsche Städte, in denen sich noch viel Potenzial entdecken lässt. Die B-Lage ist nun der neue Trend. Gerade hier wird es in den nächsten Jahren viel Bewegungen geben. Die B-Lagen sind eigentlich auf den ersten Blick nichts Besonderes. Doch genau das macht diese Regionen im Bereich der Immobilenpreise deutlich interessanter. Bisher war es jedoch so, dass viele Investoren einen direkten Bogen um die kleineren Städte machten.
B-Lage und Immobilenpreise
Bekannt wurde vor allem der Deal des Londoner Vermögensverwalters Schroder Property. Die Gesellschaft hat in Darmbach, in der B-Lage zugeschlagen. Für mehr als 16,2 Millionen Euro sollen die Britten die Büroliegenschaft Europa Arkaden I erworben haben. Ein attraktiver Kauf. Die Immobilenpreise sind hier noch gering und haben durch das neue Interesse an B-Lagen ein sehr hohes Potential.
Bislang standen eher große Städte und Metropolen im Fokus der Profianleger. Doch der Markt ist in Deutschland ziemlich abgegrast. Die B-Lagen sind damit das neue Mekka für die Anlagestrategie. Zuvor waren es vor allem Objekte mit finanzstarken Mietern (auch Core genannt), die im Blickpunkt standen. Der Vorteil hier: Finanzstarke Mieter überstehen auch größere Risiken, wodurch die Mieteinnahmen sicherer sind. Bei der B-Lage ändert sich das jedoch. Immerhin sind die Immobilenpreise in diesen Lagen auch deutlich geringer. Schon seit Beginn des Jahres lässt sich der Trend zur B-Lage deutlich erkennen. So wurden bereits in der ersten Hälfte 2014 fast 7,8 Mrd. Euro in deutsche Büroimmobilien investiert. Aber nur 55 Prozent der Summe wurde dabei auf die Top-Standorte verteilt. Fast 45 Prozent entfielen auf die B-Lage. Und der Anteil wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
B-Lagen mit kürzeren Laufzeiten
Um das Risiko in den B-Lagen zu minimieren, geht der Trend immer öfters zu kürzeren Mietzeiten. Das bedeutet Sicherheit auf beiden Seiten und lässt einfacher kalkulieren.
A-Lagen einfach zu teuer
A-Lagen sind hingegen zu teuer geworden. Die Immobilenpreise sind mittlerweile auf einem Niveau, die für Profianleger zu wenig Potenzial bieten. Attraktive Renditen gibt es damit derzeit nicht mehr. Für Core Immobilen in den Top Lagen wie Berlin, Frankfurt, München und Stuttgart müssten teilweise bis zum 23-fachen der Jahresmiete hingelegt werden. Die Renditen schrumpfen dadurch auf bis zu unter 4,5 Prozent. Gemischte Objekte mit Büros und Wohnungen sind teilweise noch teurer. In den B-Lagen wird derzeit nur um das 14-fache der Jahresmieten gezahlt. So beträgt die Rendite im Anfang um bis zu 7,2 Prozent.
Bild: Joachim S. Müller/Flickr.